Sunday, April 8, 2007

STÄDTE

Lady López, Mexiko
ladylz954@yahoo.es
STÄDTE
(Chronik einer Untat)
“Für dich, Oaxaca;
für deine Trauer und weil du mich traurig stimmst.”
I
Städte gibt es wie Engel, gefallen im Untergang,
mit Mauern und Vögeln aus Sand,
mit steinernen Landschaften, die den Flug verstummen lassen,
blutenden Augen und aschenfarbenen Schatten.
Städte von Stimmen im Streit und wehmütigen Schreien,
mit Menschen dunkler Haut, die sich in den Mauern der Stille suchen.
Ja, Städte sind es mit Palästen wie Opfergaben an das Vergessen
und wenn sich der Horizont im Asphalt auflöst
weinen ihre Kinder vor Hunger auf den Barrikaden.
Städte von Feuer und Krieg
belauert von der wachsamen Nacht wie ein verlöschendes Auge.
II
Oaxaca schwarzer Tauben und leuchtenden Lehms,
die Sphinx erhebt sich über deine ermordeten Stimmen
in der traurigen Nacht der Intrigen.
Mauer aus Luft, die Stürme hisst,
deine Stadt schläft belagert vom Feuer
während Gott auf seinem Lager seufzt
dich ansieht mit Dornenblick.
Augen eines Fabeltiers, dem Vergessen geweiht,
du schmerzt, denn du bist die Stadt der Nebel
und alles ist Stille in deinem Lächeln.
Frau aus Tehuantepec, Licht und heitere Klarheit
du trägst du ein Banner aus flammender,
gekräuselter Haut.
III
Feuervögel überfliegen deine Steinbrüche,
senfgelb für die Menschen, die deinen Körper
anklagen und steinigen, dem Vergessen entgegen.
Du kennst die Wirren, die dein Land durchleidet,
kennst das Elend, die mitternächtlichen Lieder
und die süße Hoffnung das Tier zu retten.
Die Frauen kleiden den Himmel mit ihren Stoffen
und sticken Sterne während andere sterben.
Ich besinge deine Trauer,
deine Götter die in Mitla schlafen
und deine Wälder, die mein Weinen verhüllen.

Geschrieben am: 29. und 30. Oktober und am 2. November 2006.

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